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EUROPÄISCHE PERSPEKTIVEN

KreativLandTransfer // Europäische Perspektiven stärkt gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung ländliche Regionen und ermöglicht einen europäischen Wissenstransfer.

Europaweit finden wir erfolgreiche Kooperationen zwischen der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) und kleinen bzw. mittleren Unternehmen (KMU) in ländlichen Regionen. Auf dieser Plattform werden ihre innovativen und branchenübergreifenden Ansätze vorgestellt.

Steckbriefe

INNOVATION DURCH KOOPERATION

Basierend auf der Auswertung der Einträge ergeben sich folgende Erkenntnisse im Hinblick auf branchenübergreifenden Zusammenarbeiten zwischen KKW und KMU in ländlichen Regionen:

Ländliche Regionen werden von den Akteur:innen nicht als Hindernis, sondern häufig sogar als Vorteil empfunden (geringere Standortkosten, weniger Konkurrenz, Entschleunigung etc.). Eventuelle infrastrukturelle Nachteile in ländlichen Räumen werden im Rahmen branchenübergreifender Kooperationen häufig durch die strategische nützliche Verknüpfung von Kompetenzen vollständig ausgeglichen.

Der Beginn von branchenübergreifenden Zusammenarbeiten zwischen KKW und KMU erfolgt vorrangig durch direkte Kontaktaufnahme oder durch gemeinsam besuchte Workshops oder Veranstaltungen. Man kann daher schlussfolgern, dass die beteiligten Partner:innen sehr bewusst und gezielt miteinander in Kontakt treten.

Gelungene Kooperationen erfordern eine aktive und frühzeitige Vernetzung, die auch über die beteiligten Kooperationspartner:innen hinausgeht. Auf diese Weise wird der Erfolg und die Akzeptanz in der Region erhöht und die Langfristigkeit der Zusammenarbeit gewährleistet.

Branchenübergreifende Kooperationen werden hauptsächlich begonnen, um Innovationen und Entwicklungen gemeinsam zu forcieren, Kompetenzen miteinander zu verknüpfen und die Qualität von Produkten und Dienstleistungen in Zusammenarbeit zu verbessern. Dass diese gemeinsamen Ziele Bestand haben, zeigt sich auch durch die Langlebigkeit der Kooperationen.

Keine der Kooperationen verfolgt rein absatzorientierte Ziele. Sie sind immer auch durch einen ideellen Hintergrund angetrieben, bei dem die Steigerung der Attraktivität des Standorts am häufigsten im Fokus steht. Viele Kooperationen verfolgen außerdem die Ziele, die regionale Infrastruktur zu verbessern, ein attraktives (kultur-)touristisches Angebot zu schaffen oder Fachkräfte für die Region zu gewinnen und zu binden. Daraus ergeben sich positive Einflüsse branchenübergreifender Zusammenarbeiten für die jeweiligen Regionen.

Mangelnde Erfahrung und Zeit, ein herausforderndes Tagesgeschäft, Berührungsängste sowie fehlende Vernetzungs-, Workshop-, Beratungs- und Finanzierungsangebote im Bereich branchenübergreifender Zusammenarbeit halten vorrangig KMU-Akteur:innen davon ab, branchenübergreifend mit der KKW zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus wurde häufig erwähnt, dass für die Rentabilität der Zusammenarbeit Geduld, Offenheit und Zeit in der Anschubphase benötigt werden. Bringen die beteiligten Partner:innen jedoch diese Bereitschaft ein, so werden die Kooperationen schnell als essentiell und bereichernd empfunden.

Aufgrund fehlender oder nicht bekannter Fördermöglichkeiten für Kooperationen zwischen KMU und KKW geht der Beginn der Zusammenarbeit für die beteiligten Partner:innen oft mit zusätzlichen Investitionen in Form von Geld, Zeit und Personal einher. Diese Investitionen zahlen sich zwar perspektivisch aus, stellen aber eine Hürde für den Start eines gemeinsamen Projektes dar.

Die folgenden Grafiken veranschaulichen die grundlegenden Erkenntnisse aller auf der Webseite von KreativLand­ Transfer – Europäische Perspektiven präsentierten Koope­rationen:

Branchenübergreifende Kooperationen mit der KKW sollten nach Aussage der befragten Akteur:innen von Offenheit, Durchhaltevermögen und Mut zu unkonventionellem Denken geprägt sein. Eine Zusammenarbeit mit Akteur:innen aus der KKW sollte zudem stets als langfristige Kooperation gedacht werden. Nur so lassen sich strategische Ziele und spürbare Synergien erreichen.

Den Kooperationspartner:innen aus der KKW sollte stets Vertrauen entgegengebracht und alle nötigen Einblicke in das eigene Unternehmen mitsamt seinen Prozessen und Zielen gewährt werden. Fazit: Erst wenn sich beide Seiten auf Augenhöhe begegnen, wird aus einem Projekt ein Erfolg.

Ebenfalls wichtig ist ein regelmäßiger, gegebenenfalls moderierter, Austausch während der Zusammenarbeit. So können Erwartungen und der jeweilige Arbeitsstand realistisch abgeglichen und strategisch wichtige Partner:innen frühzeitig in die gemeinsame Kooperation eingebunden werden.

Unterstützungs- und Beratungsangebote zur branchenübergreifenden Zusammenarbeit sowie entsprechend ausgerichtete Veranstaltungen werden von den befragten Akteur:innen als nützlich empfunden, um Vertreter:innen aus KKW und KMU zusammenzubringen und zu informieren. Auch Beratungsangebote hinsichtlich möglicher Finanzierungskonzepte für gemeinsame Kooperation sind sehr gefragt. 

Kommunalverwaltungen, aber auch Wirtschaftsförderungen sowie Mitarbeiter:innen des LEADER-Programms könnten hier eng verzahnt Begleitarbeit leisten. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass genau jene Institutionen die KMUs und die Akteur:innen der jeweiligen Region auch wirklich kennen und gezielt vernetzen können. 

Im Zuge der Recherche war im Austausch mit Vertreter:innen der Kommunalpolitik häufig zu spüren, dass das Interesse an der regional ansässigen KKW zwar groß, der Kenntnisstand jedoch eher gering ist. Diesem Ungleichgewicht zu begegnen, wäre eine wichtige Voraussetzung, um anschließend besser beraten zu können.

Lohnend wäre es auch, generelle Anreize für branchenübergreifende Zusammenarbeiten zwischen KMU und KKW zu schaffen, um auch auf diesem Wege die Schaffung regionaler Wertschöpfungsketten und attraktiver (kultur-) touristischer Angebote sowie die Verbesserung der regionalen Infrastruktur zu begleiten und die Fachkräftegewinnung und -bindung voranzutreiben.

Auch die angemessene Honorierung kreativer Arbeit mit entsprechenden Untergrenzen sowie die Wertschätzung kreativer Arbeitsprozesse sollten auf Seiten der Politik und der Verwaltung Themen sein, die aktiv angegangen und in entsprechende Förderangebote eingearbeitet werden.

Fazit

Branchenübergreifende Kooperationen zwischen KKW und KMU bieten enorme Synergie-, Netzwerk- und Wertschöpfungspotenziale – für ländliche Räume und darüber hinaus. Jene besonderen Formen der Kooperation legen dabei in stetiger und dynamischer Teamarbeit die Grundsteine für Innovationen und greifen darüber hinaus häufig Traditionen mit modernen Ansätzen auf. Auf diese Weise entstehen nicht nur neue Produkte und Dienstleistungen, sondern es werden auch Arbeitsplätze geschaffen und Regionen für die Zukunft geprägt und mitgestaltet. 

Dennoch handelt es sich bei branchenübergreifenden Kooperationen zwischen KKW und KMU nach wie vor um Leuchtturmprojekte und Pionierarbeit. In diese lohnt es sich zu investieren, auch wenn diese Form der Zusammenarbeit mehr Mut, Offenheit, Vertrauen, Zeit und Geduld erfordert als Lösungen, die auf klassischem Wege rein unternehmensintern gesucht werden.

Begleitung, Beratung, Förderung und Wertschätzung sind daher die Elemente, die branchenübergreifende Kooperationen zwischen KKW und KMU in Zukunft mehr denn je brauchen, um zu entstehen, sich zu etablieren und sowohl intern als auch extern akzeptiert zu werden. Innovation entsteht durch Kooperationen, bei denen alle Beteiligten voneinander lernen. Abschließend lässt sich sagen, dass branchenübergreifende Kooperationen zwischen Kultur- und Kreativwirtschaft und kleinen und mittleren Unternehmen über die beschriebenen Punkte hinaus auch das Potenzial besitzen, positive und kreative Gestaltungsräume in ländlichen Regionen zu eröffnen.

KKW meets KMU: Eure Steckbriefe

Warst oder bist du Teil einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit? Mithilfe der Online-Maske könnt ihr selbst einen Steckbrief zu eurer Kooperation ausfüllen und euch von anderen Beispielen aus den europäischen Regionen inspirieren lassen.

Design Studio trifft Hotel

In den letzten Jahren sind verschiedenste Projekte in Zusammenarbeit mit dem Design Studio MACARONIE und dem Elldus Resort entstanden.

Das Tier von hier

Mit dem Projekt "Das Tier von hier" beschreitet die Agrozucht Burkersdorf neue Wege in der Direkt-Vermarktung ihres Produktes Rindfleisch.

ORE One 82

Ein handgefertigter Ski aus dem Erzgebirge. Die Symbiose aus Holz, Fiberglas, Carbon und Vliesfaser der Firma Norafin geben diesem Ski besondere Fahreigenschaften.

BOYS FROM THE WOOD – PopUp-Event

Boys from the Wood steht für Erzgebirgische Volkskunst in zeitgemäßem Design. Seit 2014 bieten wir Räuchermännchen, Schwibbögen und bis dato nicht existentes zeitgemäßes Merchandise.

Blaudrucksessel

Die nach alter Blaudrucktradition hergestellten Stoffe wurden von uns im Polsterbereich verarbeitet und zusätzlich Posamenten aus einer weiteren Manufaktur alten Handwerks der Jende Manufaktur benutzt.

Lernspiel WissERZ

Teil des Sachunterrichts in jeder dritten Klasse ist die Auseinandersetzung mit dem Heimatlandkreis u.a. auch im Hinblick auf Wirtschaft und Kultur. Doch woher sollen Schulen aktuelles Wissen dazu bekommen?

BUTZE!

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Wertzeugkiste

Jährlich werden an die Abiturient:innen erzgebirgischer Gymnasien Wertzeugkisten verteilt. Sie symbolisieren sowohl spezifische Werte als auch Werkzeuge (d.h. Branchen) der Region und sollen die Schüler:innen an ihre Heimat binden.

FÖRDERUNG KREATIVLANDTRANSFER // EUROPÄISCHE PERSPEKTIVEN 2023 – 2024

Die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien